Dialog des Lebens

Wenn wir von intereligiösen Dialog sprechen, denken wir oft an theologische Tagungen oder Dispute. Kirchliche Dokumente sprechen jedoch von vier verschiedenen Ebenen. Neben dem Dialog des theologischen Austausches kennen sie auch den Dialog der religiösen Erfahrung (z. B. Interreligiöse Gebetstreffen), den Dialog des Handelns (gemeinsame Projekte und humanitäre Aktivitäten) und den Dialog des Lebens. Hier sind keine großen Worte gefragt. Gemeint ist das konkrete Zusammenleben im Alltag, während der Arbeit, in der Freizeit oder auch unterwegs.

Wo immer Menschen unterschiedlichster Kulturkreise und Religionen zusammenleben, ist dieser Dialog gefragt. Wie für türkische Mitbürger in Österreich stellt sich diese Frage auch für eine österreichische Auslandsgemeinde. Manchmal ist es nicht einfach, oft ist die Sprache ein großes Hindernis und dennoch gelingt vieles. Wer sich auf das Miteinander einlässt, der weiss vieles zu erzählen, wird beschenkt werden, aber auch immer wieder herausgefordert.

Wer sich entschieden hat, für immer in diesem Land zu wohnen und auch familiäre Wurzeln geschlagen hat, wie z. B. unsere Istanbuler Frauen, die hier in einem überwiegend muslimischen Umfeld verheiratet sind, ist dieser Dialog Alltag.