Entstehungsgeschichte und Selbstverständnis
Das Christlich-Muslimische Forum entstand im Herbst 2003 aus der jahrzehntelangen Zusammenarbeit der österreichischen Lazaristen in Istanbul-St. Georg mit dem Werk der Frohbotschaft Batschuns.
Beiden Gemeinschaften ist die Begegnung mit Menschen anderen Glaubens, so auch mit den Muslimen, ein Anliegen:
Die österreichischen Lazaristen hatten im Rahmen der Prioritätensetzung ihrer Gemeinschaft den Generalsuperior in Rom im Jahre 2002 nach der Zukunft ihres Istanbuler Werkes befragt. Generalsuperior Robert Maloney sprach eine sehr klare Ermutigung aus und schrieb dazu an alle Mitbrüder:
- "Das St. Georgs-Kolleg in Istanbul leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erziehung junger Menschen und steht da als zeichenhafte christliche Präsenz in der Türkei. Dieser friedvolle, großzügige Dienst ist umso wichtiger in unseren Tagen, wo die Beziehungen zwischen den Weltreligionen oft turbulent verlaufen."
Das Werk der Frohbotschaft Batschuns formuliert in seiner Regel unter dem Punkt Dasein mit den Menschen und für die Menschen:
- "Wir leben heute in einer Welt vielfältigster Meinungen, Lebensweisen und Auffassungen vom Sinn und Ziel des Lebens. Wir lernen Menschen mit ihrem je eigenen Lebensschicksal kennen, oft aus einem uns bis dahin unbekannten Umfeld. Immer öfter begegnen wir auch Menschen, die von anderen Lebenswelten, Kulturen, Weltanschauungen oder Religionen geprägt sind. Wir sehen diese Vielfalt in ihrem Reichtum, aber auch in ihrer Mühsal und wollen ihr in rechter Weise begegnen."
Das CMF Istanbul-St. Georg ist daher die Weiterführung dieses Anliegens vor dem Hintergrund des über 120jährigen Wirkens der österreichischen Lazaristen in Istanbul mit besonderer Blickrichtung auf den interreligiösen Dialog.
Das CMF Batschuns baut auf die Erfahrungen in der Arbeit im Bildungshaus Batschuns und in der Zusammenarbeit mit den Lazaristen in der Türkei auf, vertieft dies aber im Blick auf die Muslime, die in Vorarlberg leben.
Elisabeth Dörler, eine Frohbotin, die zum christlich-islamischen Dialog promoviert hatte, war von 2003 bis 2007 für das CMF sowohl in Istanbul als auch in Batschuns verantwortlich. Von 2007 bis zu ihrer schweren Erkrankung und ihrem Tod im Dezember 2013 war sie für das CMF Batschuns zuständig.
Katharina Zimmerbauer, eine promovierte Theologin aus Österreich, die zusätzlich einen Studiengang zum Thema interreligiöser Dialog und Islam an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom absolviert hat, übernahm von 2011-2014 die Verantwortung für das CMF Istanbul-St. Georg und in Vertretung von Elisabeth Dörler auch für das CMF Batschuns - eine Phase, die der Neuorientierung des Forums gewidmet war.
2015 wurden die beiden Bereiche (CMF Batschuns und CMF Istanbul - St. Georg) wieder stärker zusammengeführt und an das St. Georgs-Werk in Istanbul angebunden.